Ein Mal auf der Fashion Week zu sein - Ist das nicht der Traum einer jeden Frau? Natürlich war es auch immer einer meiner größten Träume und ich kann Euch nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich diesen Traum endlich ausleben darf! Lauter schöne Menschen, Glamour, Glitzer und Trubel - So hatte ich mir das Ganze immer vorgestellt. In der Realität sah es jedoch ganz anders aus. In einer AirBnB-Unterkunft schlafen, die man gefühlt Jahre vorher buchen muss, weil sonst nichts mehr frei ist, total gestresst stundenlang von A nach B fahren und dabei die ganze Zeit in der Bahn verbringen, ständig frieren, weil es arschkalt ist, man ja aber nicht mit dem dicken Wollmantel rumlaufen kann (außer er ist von Dior oder so:D), zehntausend mal "Ach hallo, wie geht es Dir?" sagen und genau zu wissen, dass es eigentlich doch Keinen interessiert, wie es Einem wirklich geht und abends dann völlig platt und müde bei Tiefkühlpizza im Bett liegen - Das war die Realität. Natürlich hatte ich mir das Alles anders vorgestellt, denn auf Instagram sieht man ja immer nur die schönen "Oh ich werde gerade geschminkt und dann holt mich mein Chauffeur und dann bekommen wir noch trölftausend Klamotten gestellt und haben so viel Spaß"-Seiten zu sehen. Bitte versteht mich nicht falsch! Gott, ich bin wirklich SO dankbar, dass ich das überhaupt erleben darf und natürlich seht Ihr mich im Sommer wieder in Berlin und dann werden es für mich die gleichen Bedingungen sein, wie jetzt, nur will ich Euch auch mal zeigen, dass die Fashion Week für so kleine Miniblogger-Nobodies wie mich einfach nicht das ist, was Alle immer so anpreisen. Wir sind nicht völlig ausgeruht in Berlin angekommen, wurden von Keinem abgeholt, mussten unsere gefühlt hunderttausend Tonnen schweren Koffer selbst in unser selbst bezahltes Appartement am Arsch der Welt bringen, sind stundenlang mit irgendwelchen Bahnen und Bussen zu den ganzen Events gefahren, auf die wir uns letztlich selbst einladen mussten! Natürlich haben wir keine zehn Einladungen zu den coolsten Shows und Events erhalten, wir haben bereits Monate vorher so ziemlich JEDEN Veranstalter selbst angeschrieben, damit wir egal welche Einladung auch immer erhalten :D Denkt jetzt bitte nicht, dass uns das Alles zugeflogen kam :D Ist echt kein Spaß, wir haben wirklich im November angefangen, Alles zu planen und glaubt mir: Das war echt nicht leicht. Die Koordination ist bei den fast unendlich weiten Wegen in Berlin eine echte Herausforderung gewesen. Wenn Events über eine Stunde voneinander entfernt stattfinden und man irgendwie drei Mal umsteigen muss, kann das schnell echt nerven. Besonders, wenn es einfach arschkalt draußen ist, es regnet und das ganze Styling sich langsam immer mehr verabschiedet. All die Strapazen haben sich für mich tatsächlich mehr als gelohnt. Ich habe es GELIEBT! Die ganze Atmosphäre, die Events, die Leute. Natürlich ist das Alles eine ganz andere Welt. Eine Welt der Oberflächlichkeit, in der man aufgrund von Zahlen definiert wird. Eine Welt, in der man das Gefühl hat, Keiner gönnt einem Etwas. Aber eben auch eine Welt, in der es ein Privileg ist, sie betreten zu dürfen, Ein Privileg, das nicht Jeder hat und eines, das ich mir durch harte Arbeit verdient habe. Eine Welt, die mir UNGLAUBLICHES ermöglicht. Ich habe so viele schöne Dinge erlebt, Erfahrungen gesammelt, tolle Menschen getroffen und Erinnerungen für die Ewigkeit erleben dürfen. Es war eben kein Zuckerschlecken, es war anstregend, manchmal auch wirklich demotivierend und zäh, es hat viel Kraft gekostet, aber am Ende hat es sich gelohnt. Ich hatte die beste Begleitung mit der lieben Chiara und gemeinsam haben wir uns immer wieder aus den kleinen Tiefs geholt. Sogar, als wir am letzten Tag in Berlin wegen des Orkans feststeckten und wir teilweise echt dachten, wir geben einfach auf, weil uns SOOOO kalt war und wir einfach nicht wussten, wo wir hin sollten. Gemeinsam haben wir das durchgestanden und eine unglaubliche Zeit voller Höhen und Tiefen erlebt. Bitte denkt jetzt nicht, ich will nur meckern. Wie schon gesagt, bin ich wirklich froh, dass ich das Alles überhaupt erleben darf. Dass wir Einladungen erhalten haben, all dies erfahren haben, ist natürlich eine ganz tolle Sache. Es zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Natürlich denke ich jetzt nicht, dass ich die Größte bin, nur weil ich ein paar Follower und Leser habe - Leute Ihr kennt mich und dem ist absolut nicht so! Ich bin immer noch dieselbe tollpatschige, ständig zu viel redende Lara von früher. Manchmal habe ich nur das Gefühl, dass Ihr denkt, ich habe mich gerade wegen solcher Erlebnisse verändert. Ich erwarte absolut nicht, dass ich wie eine Farina oder Caro behandelt werde, würde mir nie einfallen. Nur denke ich eben, dass Viele von Euch nicht wirklich wissen, was ich da so mache, es eher belächeln und die harte Arbeit, die da wirklich dahinter steckt, nicht sehen. Denn so, wie das Blogger-Leben immer gezeigt wird, so ist es ganz und gar nicht. Höchstens für einen exklusiven Teil von uns, der dann mit Shutteln von A nach B gefahren wird, immer in der ersten Reihe bei egal was sitzt und, dem diese Welt automatisch zu Füßen liegt. Der große Rest, zu dem eben auch ich gehöre, muss sich echt den Arsch aufreißen, um überhaupt ein kleiner Teil dieser Welt werden zu dürfen. Ich hoffe, ich konnte Euch ein bisschen zu verstehen geben, was Alles hinter so einer "Fashion Week" steckt und, wie das für den größten Teil der Blogger wirklich abläuft, nämlich meistens fernab von Glamour und Highlife! Wir sind nicht nur Menschen, die ein bisschen was machen und einfach nur Glück in ihrem Leben haben. Wir arbeiten für das, was wir bekommen und ich finde, da können wir auch stolz drauf sein! Ich hoffe wirklich, dass sich das Bild von Bloggern in Zukunft ändert und die Gesellschaft anfängt, anzuerkennen, was wir machen, denn wir legen da unser ganzes Herzblut rein :)
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